Deutscher Medaillenregen bei den Malta Open 2018

Das IWT Malta Open gehört wohl mit zu den beliebtesten internationalen Turnieren der diesjährigen Racketlon-Worldtour. Kein Wunder: Sommer, Sonne, Pool, Meer und Racket-Sport auf hochwertigen Courts – das kann nicht jedes internationale Turnier bieten. Somit ist es wenig verwunderlich, dass gleich zwanzig deutsche Athleten ihren sportlichen Kurzurlaub auf Malta gebucht haben.

Organisiert wurde das Turnier von Duncan Stahl und Amke Fischer, die einen hervorragenden Job unter erschwerten Bedingungen vollbracht haben. Denn untypisch für den sonnigen Inselstaat sollte es während des Turniers in Strömen regnen. Da es nur einen überdachten Tenniscourt gibt, mussten sich sowohl die Organisatoren als auch die Spieler in Geduld und Ausdauer üben. Insbesondere am Freitag musste bis in die sehr späten Abendstunden gespielt werden.

Der anhaltende Regen tat dem Erfolg der deutschen Athleten jedoch keinen Abbruch.

Insgesamt erkämpften sich die deutschen Teilnehmer neun Podiumsplätze bei insgesamt 16 Wettbewerben.

In den jeweiligen Eliteklassen sollte es das Turnier der „alten“ Routiniers werden, die schon seit vielen Jahren nicht oder zumindest kaum mehr bei internationalen Turnieren gesichtet wurden. Während sich in der Men-Elite-Klasse der ehemalige World Champion von 2011, Calum Reid (GB), in einer sehr überzeugenden Performance nahezu mühelos den Titel sicherte, musste sich in der Women-Elite-Klasse Zuzana Kubanova (CZE) im Finale deutlich mehr strecken, um am Ende ganz oben auf dem Siegerpodest stehen zu können. Die deutsche Top-Spielerin Silke Altmann zeigte in diesem Spiel wohl eine ihrer besten Leistungen ihrer Racketlon-Karriere. Eine enorm starke Leistung im Tischtennis (21:17) brachte Silke einen kleinen Vorsprung, der jedoch im darauffolgenden engen Badminton-Satz quasi egalisiert wurde (16:21). Zu Beginn des Squash-Spiels konnte Silke mit der bekanntlich außergewöhnlich starken Squash-Spielerin Kubanova bis zum 4:4 mithalten. Dann musste Kubanova  jedoch aufgrund eines Saitenrisses ihren Schläger wechseln – und spielt anschließend in dominanter und sehr beeindruckender Weise den Satz weiter ohne einen weiteren Punkt abzugeben. Wer nun gedacht hat, das Spiel sei entschieden, wurde im Tennis eines besseren belehrt. Bis zum Seitenwechsel sah es beim 11:2 für Silke nach einer möglichen Sensation aus, doch konnte Kubanova anschließend die notwendigen letzten zwei Punkte zum Spiel- und Turniersieg für sich einfahren. Ihre sehr gute Form konnte Silke durch zwei weitere Gold-Medaillen im Damen-Doppel mit Amke Fischer (Amke’s erste Turnierteilnahme nach der Babypause) und im Mixed-Elite (mit Dan Busby aus GB) eindrucksvoll bestätigen und kürte sich somit zur erfolgreichsten Teilnehmerin des Turniers.

Auch in den B-Klassen konnten die deutschen Teilnehmer weitere Medaillen einfahren.

An Position vier gesetzt konnte sich Bastian Holzhäuser im B-Feld bis ins Finale kämpfen und stand dort dem altbekannten Routinier Phil Todd (GB) gegenüber. In einem packenden Finale kam es insbesondere auf die letzte Disziplin Tennis an, die Bastian mit 21:13 recht deutlich für sich entscheiden konnte. Mit dieser Goldmedaille im Gepäck nach Hause stellt sich die Frage, ob Basti bei kommenden Turnieren nicht in der Elite-Klasse aufschlagen sollte, zumal er gemeinsam mit seinem Freund und Mannschaftskameraden Thomas Branke auch noch eine Bronzemedaille im Men-Elite Doppel einfahren konnte.

Im Damen B-Feld hat sich die ungesetzte Beatrice „Trixi“ Dommasch bis ins Halbfinale gekämpft, wo sie sich schließlich Joe Shelley aus Großbritannien geschlagen geben musste. Zuvor konnte sie sich jedoch in einem sehr engen und spannenden Spiel gegen die Lettin Sanita Sveile mit nur einem Punkt Vorsprung knapp durchsetzen. Im Spiel um Platz drei traf Trixi auf die Dänin Nadia Kohsel. Eine gute TT-Partie (21:12) ebnete dabei den Weg zur späteren Bronzemedaille. Der Badmintonsatz ging mit 8:21 zwar deutlich an die Dänin, aber die darauffolgenden Disziplinen Squash und Tennis sind die Stärken der deutschen Spielerin, so dass die erforderlichen zwölf Punkte im Tennis für den Sieg und die Medaille keine große Hürde mehr darstellten. Gemeinsam mit Steffen Neumann konnte Trixi zudem eine weitere Bronzemedaille im Mixed-B gewinnen.

Ebenfalls mit zwei Medaillen im Gepäck konnte Marvin Kobbe die Insel verlassen. Im Herren D-Feld musste er im Halbfinale dem späteren Sieger Alan Plater (GB) gratulieren. Im Spiel um Platz drei gegen den Franzosen Romain Laby konnte er sich jedoch noch vor Tennis die Bronzemedaille sichern. Gemeinsam mit dem deutschen Manfred Grab konnte eine weitere Silbermedaille im Herren C Doppel gewonnen werden.

Im Mixed-C Feld holte Carl Gröhlich an der Seite der Lettin Sanita Sveile eine weitere Silbermedaille.

Auch wenn der anhaltende Regen das „Malta-Erlebnis“ sicherlich etwas trübte, können alle Spieler auf ein gut organisiertes und – vor allem aus deutscher Sicht – erfolgreiches Racketlon-Wochenende zurückblicken. Die Playersparty in einer Karaoke-Bar sowie die Einladung der Organisatoren Duncan Stahl und Amke Fischer zur Feier in deren privaten Wohnung rundeten das beliebte Turnier schließlich gelungen ab und gaben die im Racketlon nicht untypische familiäre Note.